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Folge 122: Shimano Aktie - Perle mit Comeback-Chancen?

Wir analysieren Shimano, den Giganten für Fahrradkomponenten. Nach einem Boom während der Pandemie und einer anschließenden Korrektur beleuchten wir die aktuelle Lage, die dominanten Marktanteile und ob die Aktie jetzt eine antizyklische Chance für geduldige Investoren darstellt.

Zusammenfassung und Stichpunkte:

  • Shimano dominiert den Markt für Fahrradkomponenten mit einem Marktanteil von 50% und bei Schaltungen sogar bis zu 80%.
  • Nach einem pandemiebedingten Boom und einer starken Korrektur notiert die Aktie nun auf einem potenziell attraktiven Einstiegsniveau für Antizykliker.
  • Das Unternehmen verfügt über eine erstklassige Bilanz mit hohen Barreserven, so gut wie keinen Schulden und einer durchschnittlichen Nettomarge von 16%.
  • Langfristige Wachstumstreiber wie der E-Bike-Trend und die zunehmende Popularität des Radfahrens bieten erhebliches Zukunftspotenzial.
  • Trotz kurzfristiger Herausforderungen wie Lagerbestandsanpassungen und schwacher Nachfrage in China wird die Aktie als fair bewertet mit reichlich Comeback-Potenzial angesehen.

Shownotes und Episodendetails

Einleitung: Shimano – Mehr als nur eine Fahrradmarke

Die Marke Shimano ist im Radsport Inbegriff von Qualität und Verlässlichkeit. Neben Fahrradbestandteilen, die 77 Prozent des Umsatzes ausmachen, produziert das japanische Unternehmen auch Fischerei- und Ruder-Equipment. Shimano kann somit als „Pureplay“ im Fahrradbereich bezeichnet werden. Die Komponenten des Unternehmens finden sich vor allem in Mittelklasse- und High-End-Bikes.

Marktposition und Wettbewerbsvorteile

Dank hochwertiger Produkte, einer langen Firmenhistorie und einem starken Markenimage konnte Shimano einen Marktanteil von rund 50 Prozent im Fahrradkomponentenbereich aufbauen. Im Segment der Gangschaltungen und Bremsen wird der Marktanteil sogar auf geschätzte 70 bis 80 Prozent beziffert. Diese dominante Marktstellung bringt erhebliche Skalierungsvorteile in Fertigung, Vertrieb, Marketing und Produktentwicklung mit sich. Kernmärkte sind Asien (40 %) und Europa (36 %), wobei der Heimatmarkt über neun Prozent und Nordamerika nur rund zehn Prozent zum Gesamtumsatz beitragen, wodurch das Zollthema für den Konzern von untergeordneter Natur ist.

Unternehmensführung und Aktuelle Marktlage

Das Unternehmen wird von Taizo Shimano als Präsident und Yozo Shimano als Chairman/CEO geführt, beides Enkel bzw. Sohn des Firmengründers. Nach einem Fahrrad-Boom während der Pandemie, der die Aktie in neue Sphären katapultierte, kam es aufgrund hoher Bewertung und rückläufiger Ergebnisse zu einer bis heute andauernden Korrektur, die die früheren Kursgewinne wieder ausgelöscht hat. Die Aktie notiert derzeit unweit des alten Ausbruchsniveaus, wobei sich die fundamentale Lage, abgesehen vom zyklischen Abschwung, nicht verschlechtert hat.

Herausforderungen und Chancen im Markt

Die jüngste Gewinnwarnung führte zu einem Kurssturz der Aktie. Shimano leidet weiterhin unter Inventaranpassungen, da Händler noch auf zu hohen Beständen sitzen, die nach dem Boom aufgebaut wurden. Insbesondere die schwache chinesische Nachfrage bereitet Shimano Probleme, hier wird im zweiten Halbjahr ein 52-prozentiger Einbruch erwartet. Positiv ist hingegen eine rasante Erholung im Europa-Geschäft spürbar, was in den kommenden Quartalen zu positiven Überraschungen führen könnte.

Finanzielle Stärke und Profitabilität

Shimano zeichnet sich durch eine erstklassige Bilanz aus. Das Unternehmen hat so gut wie keine Schulden und verfügt über einen Kassenbestand von über 534 Milliarden Yen, was 60 Prozent des Eigenkapitals ausmacht. Shimano setzt bei der Herstellung seiner Produkte auf Kaltmassivumformung, wodurch Präzisionsteile günstig und in hohen Stückzahlen produziert werden können. Dank der hohen Produktqualität sind die Marketingausgaben mit nur drei Prozent des Umsatzes gering. In den letzten zehn Jahren lag die Nettomarge im Schnitt bei 16 Prozent. Bei einer Erholung der Nachfrage ist mit einer Rückkehr zu alter Profitabilität zu rechnen.

Wachstumsperspektiven und Zukunftspotenzial

Abgesehen vom Pandemie-Hype zeigen die Umsätze von Shimano ein kontinuierliches Wachstum. Langfristige Investoren können zwischenzeitliche zyklische Abschwünge problemlos aussitzen. Das Wachstum wird sich voraussichtlich fortsetzen, da Radfahren immer populärer wird, insbesondere in China, und durch den Ausbau von Radwegen sowie den E-Bike-Trend gefördert wird. Dies schafft großes Potenzial, wobei der Umsatz in den kommenden Jahren im Schnitt um neun Prozent steigen soll. Analysten rechnen zudem mit einem jährlichen Gewinnwachstum von 21 Prozent über die kommenden Jahre.

Risiken der Shimano-Aktie

Zu den Risiken zählen schlechtes Wetter und eine unsichere Konjunktur, die den Verkauf von Fahrrädern und Komponenten bremsen können. Ein weiteres Risiko stellt das Währungsrisiko dar, insbesondere durch einen schwachen Yen, der europäische Anleger in den letzten Jahren beeinträchtigt hat, aber auch positiv wirken kann. Die Abnehmermacht ist ein weiteres Risiko, da das Geschäft zwischenzeitlich unter Makro-Faktoren oder schlechtem Wetter leiden kann. Neue Konkurrenten hätten es aufgrund des fehlenden Renommees und der fehlenden Skalierbarkeit schwer, gegen Shimano anzukommen, und das Substitutionsrisiko wird durch kontinuierliche Produktentwicklung minimiert.

Fazit und Empfehlung

Die Shimano-Aktie wird als fair bepreist und auf einem Einstiegsniveau angesehen, mit reichlich Wachstumspotenzial. Trotz einer angespannten charttechnischen Lage, die weitere Kursrückgänge nicht ausschließt, wird empfohlen, Kapital für Nachkäufe bereitzuhalten. Die Aktie gilt als ein klarer Fall für geduldige Antizykliker.

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