Folge 126: Rente in Gefahr - So sicherst du deine Altersvorsorge mit Aktien?
In dieser Folge beleuchten wir die prekäre Lage der deutschen Rente und zeigen, warum Aktien der beste Weg sind, um die eigene Altersvorsorge zu sichern. Wir geben eine praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Planung deiner Rente mit Aktien.
Zusammenfassung und Stichpunkte:
- Die staatliche Rente in Deutschland ist aufgrund des demografischen Wandels unsicher, was private Vorsorge unerlässlich macht.
- Aktien sind traditionellen Sparformen überlegen, da sie langfristig die Inflation schlagen und Vermögen aufbauen.
- Eine erfolgreiche Rentenplanung erfordert die Kalkulation der Kosten, eine realistische Einschätzung der Lebensdauer und die Wahl einer konservativen Entnahmerate (3-3,5%).
- Durch die Berechnung der persönlichen Rentenlücke lässt sich das benötigte Vermögen für den Ruhestand ermitteln.
- Der Zinseszinseffekt macht langfristiges Investieren in Qualitätsaktien extrem wirkungsvoll; es ist entscheidend, jetzt mit der Planung zu beginnen.
Shownotes und Episodendetails
Die prekäre Lage der deutschen Rente
Die Rente in Deutschland ist alles andere als sicher, wie diverse Statistiken belegen. Ein kürzlich verabschiedeter Rentenplan der Bundesregierung zur Stabilisierung bis 2031 stößt bei Experten auf Skepsis, da weiterhin Gelder in den Rentenkassen fehlen. Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm äußerte, die Bundesregierung habe den Ernst der Lage offensichtlich nicht begriffen.
- Erhöhung des Rentenalters: Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) spricht sich für eine schrittweise Erhöhung des Rentenalters auf 70 Jahre aus, und Experten warnen vor potenziell noch höheren Anforderungen in der Zukunft.
- Finanzielle Diskrepanz: Schon jetzt reicht die Rente zum Leben nicht aus. Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass die Median-Rentenhöhe bei 1.102 Euro (brutto) liegt, während die Kosten für einen Singlehaushalt bei etwa 1.800 Euro (netto) liegen – eine massive Diskrepanz.
- Demografischer Wandel als Ursache: Hauptgrund für diese Entwicklung ist das sich verschiebende Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern durch sinkende Geburtenraten, weniger Erwerbstätige und Zuwanderung. Bereits heute werden circa 22 Prozent der Rentenzahlungen durch Steuergelder querfinanziert, mit steigender Tendenz.
- Drohende Konsequenzen: Es muss mit immer höheren Rentenbeiträgen, Steuererhöhungen und drastischen Kürzungen der Rentenzahlungen gerechnet werden.
Warum Aktien der beste Weg für die Altersvorsorge sind
Angesichts der unsicheren Zukunft der staatlichen Rente ist es entscheidend, selbst vorzusorgen und einen hohen Kapitalstock aufzubauen, der Jahrzehnte der Lebenshaltung mitfinanzieren muss.
- Ineffizienz traditioneller Sparformen: Sparen auf Tagesgeld- oder Girokonten ist aufgrund der realen Inflation und der anfallenden Steuern wenig sinnvoll, da die geringen Zinserträge weitgehend aufgefressen werden.
- Vorteile von unternehmerischen Sachwerten: Aktien bieten hier einen Ausweg, da sie langfristig im Schnitt nicht nur die Inflation ausgleichen, sondern auch das Vermögen der Investoren mehren. Trotz deutlicher Schwankungen sprechen die langfristigen Renditen für sich.
- Notwendigkeit der Aktienanlage: Angesichts des wankenden Rentensystems ist eine Investition in den Aktienmarkt fast zwangsläufig notwendig, um für das Alter vorzusorgen.
Praktische Schritte zur Rentenplanung mit Aktien
- Kosten kalkulieren: Der erste Schritt ist eine detaillierte Kalkulation Ihrer voraussichtlichen Kosten im Ruhestand. Ein Haushaltsplan hilft dabei, einen Überblick über alle Ausgaben zu bekommen. Beachten Sie, dass die tatsächlichen Kosten im Rentenalter oft niedriger liegen können (Schätzungen gehen von ca. 30 % weniger aus), doch eine konservative Berechnung mit 100 % der aktuellen Kosten ist ratsam.
- Lebensdauer realistisch einschätzen: Viele unterschätzen ihre eigene Lebensdauer. Statistiken zu Lebenserwartungen basieren oft auf Median-Werten, was bedeutet, dass 50 % der Menschen länger leben als der Durchschnitt. Planen Sie daher konservativ für ein langes Leben; im Falle eines früheren Todes kann das Kapital den Erben hinterlassen werden. Eine Planung basierend auf einer "ewigen Rente" (Kapitalstock wird nicht verzehrt, nur Erträge entnommen) ist eine sehr konservative Herangehensweise.
- Die Entnahmerate bestimmen: Der Erfolg Ihrer Rentenplanung hängt maßgeblich davon ab, wie viel Sie jährlich aus Ihrem Portfolio entnehmen. Hohe Entnahmeraten sind mit höheren Risiken verbunden. Eine Studie von Morningstar empfiehlt für eine langfristige Rentenplanung eine konservative Entnahmerate zwischen 3,0 und 3,5 Prozent. Eine Beimischung von Anleihen kann die sichere Entnahmerate erhöhen und gleichzeitig das Risiko senken.
- Die Rentenlücke berechnen:
- Staatliche Rente ermitteln: Prüfen Sie Ihren Rentenbescheid, den Sie alle fünf Jahre erhalten oder anfordern können, um Ihre voraussichtlichen staatlichen Rentenansprüche zu erfahren.
- Weitere Einnahmen berücksichtigen: Ziehen Sie von Ihren kalkulierten monatlichen Kosten Ihre erwartete staatliche Rente sowie weitere mögliche Einnahmequellen wie Mieteinnahmen, Auszahlungen aus Versicherungen oder betrieblicher Altersvorsorge ab.
- Ermittlung der Lücke: Was übrig bleibt, ist Ihre Rentenlücke – der Betrag, den Sie monatlich aus Ihrem eigenen Vermögen decken müssen, um Ihren Lebensstandard aufrechtzuerhalten.
- Benötigtes Vermögen berechnen: Die Höhe des benötigten Vermögens ergibt sich aus der Multiplikation Ihrer jährlichen Rentenlücke mit einem Faktor, der von Ihrer gewählten Entnahmerate abhängt.
- Beispiel: Bei einer Entnahmerate von 3 % beträgt der Faktor 33,3 (100 / 3 = 33,3). Beträgt Ihre Rentenlücke beispielsweise 500 Euro pro Monat (6.000 Euro pro Jahr), so wäre ein Vermögen von 199.800 Euro nötig (6.000 Euro x 33,3).
Handlungsaufforderung und langfristige Perspektive
Die nötigen Vermögenswerte können für viele Deutsche eine Herausforderung darstellen, was die bittere Realität eines über lange Zeit als sicher kommunizierten, aber „kaputten“ Rentensystems widerspiegelt.
- Die Macht des Zinseszinseffekts: Eine inflationsbereinigte Aktienmarktrendite von 5 % pro Jahr zeigt das enorme Potenzial langfristiger Anlagen: Aus 10 Euro können nach 10 Jahren 16,29 Euro und nach 40 Jahren sogar 70,40 Euro werden.
- Jetzt handeln: Das Thema Altersvorsorge betrifft jeden in Deutschland. Es ist ratsam, jetzt aktiv zu werden und eine eigene Rentenplanung aufzustellen. Jeder vernünftig angelegte Euro hilft im Alter, selbst wenn ein „perfektes Szenario“ nicht mehr erreichbar ist.
- Strategie für Aktienanlagen: Wer auf Einzelaktien setzt, sollte wirklich investieren und nicht spekulieren. Für den Lebensabend sind Qualitätstitel ideal, wobei Dividenden und stabile Cashflows im Depot mit zunehmendem Alter eine immer wichtigere Rolle spielen.