Folge 58: Nervöse Zeiten, schwindender Memecoin-Hype und die brisante Einführung des digitalen Euro

Aktuelle Bewegungen im Kryptosektor

Steffen Scholz beginnt die Analyse mit dem Crypto Fear and Greed Index, der mit einem Wert von 21 im Angstbereich liegt, kurz vor extremer Angst. Dies deutet auf weiterhin nervöse Märkte hin. Ein Blick auf die historischen Werte zeigt, dass die Stimmungslage sich von extremer Angst über Angst zu neutral im letzten Monat entwickelt, nun aber wieder ins Negative gedreht hat.

Auch der Chart zeigt, dass die Märkte die Abwärtsbewegung noch nicht wirklich verlassen haben. Zwar gab es eine kleine Gegenbewegung, eine klare und große Korrektur nach oben oder ein nachhaltiger Aufschwung ist jedoch ausgeblieben.

Performance der Kryptowerte im Überblick

Die Performance der Kryptowerte über verschiedene Zeiträume (24 Stunden, 7 Tage, 30 Tage, 90 Tage) verdeutlicht den aktuellen Trend. Auf Sicht von 24 Stunden gab es teilweise leichte Zugewinne, aber bereits auf Sicht von 7 Tagen und darüber hinaus sind die Abgaben deutlich.

• Bitcoin, die größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung, verzeichnet über 90 Tage einen Verlust von beispielsweise 21%.
• Ethereum hat im gleichen Zeitraum über die Hälfte seines Wertes verloren.
• Auch Solana, einst stark gehypt für seine Geschwindigkeit, hat fast die Hälfte an Wert eingebüßt.

Der Einfluss des nachlassenden Memcoin-Hypes auf Solana

Ein wesentlicher Faktor für den Kursverlust bei Solana ist das Ende des Memcoin-Hypes. Es wird berichtet, dass der Traffic auf der Solana-Blockchain, bedingt durch den Kauf und Verkauf von Memcoins und NFTs, zeitweise um bis zu 93% eingebrochen ist. Das Interesse der Nutzer an der Solana-Blockchain scheint aktuell deutlich nachgelassen zu haben.

Bitcoin Chartanalyse: Kämpfen um die 80.000 US-Dollar Marke

Die Analyse des Bitcoin-Charts zeigt das bekannte Bild schwacher Aufwärtsbewegungen und Gegenbewegungen, die nicht von starkem Kaufinteresse getragen sind. Trotz des Erreichens eines Tiefstands von 77.000 US-Dollar am 11. März und einer anschließenden Gegenbewegung kämpft Bitcoin weiterhin um die 80.000 US-Dollar Marke, ohne diese nachhaltig zu überwinden.

Ursachen für die angespannte Marktlage

Ein möglicher Grund für die schwierige Lage ist die große Anzahl neuer Kryptoprojekte und Tokens, die seit Anfang des Jahres auf den Markt gekommen sind. Dadurch verteilt sich das im Kryptomarkt verfügbare Kapital auf immer mehr Projekte, was die Liquidität auch bei großen und etablierten Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum beeinträchtigen kann.

Die Reserve der Vereinigten Staaten von Amerika

Die Nachricht, dass die USA eine Krypto-Reserve aufbaut, hat sich anders entwickelt als erwartet. Die Vereinigten Staaten treten nicht als Käufer von Kryptowährungen auf, sondern nehmen beschlagnahmte Werte in diese Reserve auf. Dies hat zu einer gewissen Ernüchterung in der Krypto-Community geführt.

Regulierung und der Digitale Euro

Die Aufmerksamkeit richtet sich zunehmend auf die Regulierung im Krypto-Sektor, insbesondere auf die Entwicklungen in der Europäischen Union (MiCA) und den Vereinigten Staaten. Eine wichtige Entwicklung in Europa ist die geplante Einführung des digitalen Euro.

Laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde soll der legislative Prozess bis Oktober 2025 abgeschlossen sein, die Einführung des digitalen Euro ist aber frühestens 2028 zu erwarten. Die Einführung wird als strategischer Schritt zur Modernisierung des Zahlungsverkehrs gesehen.

Strategische Notwendigkeit des Digitalen Euro

Die Einführung eines digitalen Euros wird auch als Reaktion auf die Entwicklungen in den USA gesehen, wo Stablecoins, die an den US-Dollar gekoppelt sind, an Bedeutung gewinnen. Die Sorge in der EU ist, dass eine Dominanz von US-Dollar-basierten Stablecoins die internationale Rolle des Euros schwächen könnte.

Kritik und offene Fragen zum Digitalen Euro

In der Bitcoin- und Krypto-Szene gibt es Kritik und offene Fragen zum digitalen Euro, insbesondere hinsichtlich der potenziellen Anwendung und wer ihn nutzen kann. Es ist weiterhin unklar, ob der digitale Euro auf einer dezentralen Blockchain-Technologie basieren wird oder über zentrale Server laufen soll.

Die mangelnde Transparenz und die spärlichen Informationen im Vorfeld werden kritisiert, da der digitale Euro weitreichende Auswirkungen auf die Bürger haben könnte, beispielsweise in Bezug auf die Kontrolle von Zahlungen und mögliche Einschränkungen der Grundrechte.

Appell zur Wachsamkeit und mangelndes Interesse in der Bevölkerung

Es wird dringend dazu aufgerufen, die Entwicklungen rund um den digitalen Euro genau zu beobachten und sich zu informieren. Ein verlinkter Artikel von Arte deutet darauf hin, dass das Interesse der europäischen Verbraucher am digitalen Euro gering ist. Die mangelnde Kommunikation und Transparenz seitens der EZB könnten zu diesem Desinteresse beitragen.