Folge 60: Nervöse Märkte, Abverkäufe und der kommende digitale Euro – Was Sie jetzt wissen müssen
In dieser Folge analysieren wir die aktuelle Situation im Kryptosektor, die anhaltenden Abverkäufe bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen, sowie die brisanten Entwicklungen rund um die geplante Einführung des digitalen Euro.
Zusammenfassung und Stichpunkte:
- Der Crypto Fear & Greed Index liegt bei 21 und signalisiert damit Angst, kurz vor extremer Angst, was die nervöse Marktsituation widerspiegelt.
- Bitcoin kämpft um die 80.000 US-Dollar Marke, während andere Kryptowährungen deutliche Verluste verzeichnen - Ethereum und Solana haben über 50% verloren.
- Der Memecoin-Hype ist abgeflaut, was zu einem Einbruch des Handelsvolumens auf der Solana-Blockchain um bis zu 93% führte.
- Die USA bauen keine aktive Krypto-Reserve auf, sondern verwalten nur beschlagnahmte Werte, was für Ernüchterung sorgt.
- Der digitale Euro soll bereits ab Oktober 2025 legislativ vorbereitet werden, wirft aber kritische Fragen zu Transparenz und Bürgerrechten auf.
Shownotes und Episodendetails
Einleitung: Aktuelle Lage im Kryptosektor
Steffen Scholz begrüßt die Cash Cours Community und gibt einen Überblick über die aktuellen Bewegungen und Entwicklungen im Kryptosektor.
Der Crypto Fear & Greed Index: Anzeichen nervöser Märkte
Der Crypto Fear & Greed Index liegt aktuell bei 21 und signalisiert damit Angst, kurz vor extremer Angst. Trotz einer kurzen Erholung vor einigen Tagen bleiben die Märkte sehr nervös. Ein Blick auf die historischen Werte zeigt, dass wir uns erst kürzlich im Bereich extremer Angst befanden, letzte Woche in Angst und im Vormonat im neutralen Bereich. Der Chart bestätigt, dass die Märkte die Abwärtsbewegung noch nicht wirklich verlassen haben.
Performance der Kryptowerte: Deutliche Abverkäufe
Die Performance der Kryptowerte über die letzten 24 Stunden bis 90 Tage zeigt überwiegend Verluste. Auf Sicht von 24 Stunden gibt es teilweise leichte Zugewinne, aber auf 7, 30 und 90 Tage sind die Abgaben deutlich. Bitcoin hat beispielsweise auf 90-Tages-Sicht 21% verloren, Ethereum über die Hälfte und Solana ebenfalls fast die Hälfte.
Der Rückgang des Memecoin-Hypes bei Solana
Der Kursverlust bei Solana hängt unter anderem mit dem nachlassenden Memecoin-Hype zusammen. Der Traffic auf der Solana-Blockchain im Zusammenhang mit dem Handel von Memecoins und NFTs soll zeitweise um bis zu 93% eingebrochen sein. Auch andere Kryptowerte wie Dogecoin und Chainlink verzeichnen deutliche Verluste auf Sicht von bis zu 90 Tagen. Insgesamt zeigt sich ein deutlicher Ausverkauf im Kryptosektor.
Bitcoin-Chartanalyse: Kämpfen um die 80.000 US-Dollar Marke
Die Aufwärtsbewegungen bei Bitcoin wirken nach wie vor nicht sehr kraftvoll. Trotz einer zwischenzeitlichen Erholung auf 77.000 US-Dollar kämpft Bitcoin nun um die 80.000 US-Dollar Marke, kann diese aber nicht nachhaltig überwinden.
Solana und Litecoin: Enge Handelsspannen und Abwärtsdruck
Auch bei Solana zeigt sich nach einer Gegenbewegung eine sehr enge Handelsspanne, was darauf hindeutet, dass Käufer und Verkäufer sich in etwa die Waage halten. Litecoin verzeichnet ebenfalls deutliche Verluste und schwache Gegenbewegungen, die sogar noch schwächer ausfallen als bei Solana. Der Chart deutet auch hier auf potenziellen erneuten Abwärtsdruck hin.
Die Krypto-Reserve der USA: Ernüchterung statt Aufbruchsstimmung
Die Einrichtung einer Krypto-Reserve durch die Vereinigten Staaten von Amerika ist anders verlaufen als erwartet. Statt als Käufer aufzutreten, werden beschlagnahmte Kryptowerte in die Reserve aufgenommen, was keine Zufuhr von neuem Kapital bedeutet. Die anfängliche Euphorie über diesen Schritt ist einer gewissen Ernüchterung gewichen.
Regulierung: MiCA in der EU, Zurückhaltung in den USA
Die Europäische Union schreitet mit der Regulierung durch MiCA voran, während in den USA außer der Executive Order von Donald Trump, die jederzeit zurückgenommen werden könnte, noch keine vergleichbaren Gesetze existieren.
Der Digitale Euro: Kommt früher als gedacht, wirft aber Fragen auf
Die Einführung des digitalen Euros könnte früher erfolgen als erwartet. Die Europäische Zentralbank (EZB) plant, dass der legislative Prozess bis Oktober 2025 abgeschlossen sein soll, die tatsächliche Einführung ist frühestens 2028. Der digitale Euro soll den Zahlungsverkehr modernisieren, die Benutzerfreundlichkeit verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit stärken.
Strategische Notwendigkeit des Digitalen Euro angesichts der US-Entwicklungen
Die Überlegungen zum digitalen Euro sind auch eine Reaktion auf die Entwicklungen in den USA, wo Stablecoins, die an den US-Dollar gekoppelt sind, an Bedeutung gewinnen. Die EU befürchtet, dass eine Dominanz von US-Dollar-basierten Stablecoins die internationale Rolle des Euros schwächen könnte.
Kritik an der Intransparenz des Digitalen Euro Projekts
Details zur Anwendung und Nutzung des digitalen Euros ab Oktober 2025 sind noch nicht bekannt. EZB-Chefin Lagarde wich zuletzt kritischen Fragen aus. Es ist unklar, ob der digitale Euro auf einer dezentralen Blockchain oder zentralisierten Servern laufen wird. Diese Intransparenz wird kritisiert, da es sich um ein wichtiges Projekt mit potenziellen Auswirkungen auf alle Bürger der EU handelt.
Fazit und Ausblick
Der Podcast endet mit einem Aufruf zur Wachsamkeit bezüglich des digitalen Euros und einem Hinweis auf eine Umfrage, die ein geringes Interesse der europäischen Verbraucher zeigt. Die mangelnde Transparenz zu Beginn des Projekts gibt Anlass zur Sorge.