Jetzt kostenlose Beratung buchen
0:00
0:00

Folge 80: Marktanalyse zum Wochenende - Termine, Charts und die Stimmung der Märkte

In dieser Folge analysieren wir die aktuelle Marktsituation vor dem Hintergrund wichtiger Termine und Quartalszahlen. Wir betrachten die Methodik der Chartanalyse und bieten detaillierte Einblicke in DAX, US-Indizes, Shanghai Composite, Gold, Silber, Rohöl, Euro/US-Dollar und Bitcoin.

Zusammenfassung und Stichpunkte:

  • Die Woche ist geprägt von wichtigen Terminen: Quartalszahlen von Tech-Giganten wie Microsoft, Meta, Apple und Amazon sowie bedeutenden US-Wirtschaftsdaten.
  • Die Chartanalyse nutzt Konzepte wie Impulse, Korrekturen und Fibonacci-Zonen, um Marktbewegungen zu interpretieren und Handlungspunkte zu identifizieren.
  • Der DAX zeigt nach einer starken Abwärtsbewegung einen tapferen Anstieg mit kleiner werdenden Rücksetzern, was auf ein potenziell bullisches Szenario hindeutet.
  • US-Indizes wie Nasdaq zeigen eine korrektive Aufwärtsbewegung mit vielen Überschneidungen, was auf eine mögliche Fortsetzung des Abwärtstrends hindeutet.
  • Gold und Silber bieten potenzielle Long-Chancen nach korrektiven Rücksetzern, während der Euro/US-Dollar trotz langfristigem Aufwärtspotenzial kurzfristig eher abwärts tendieren könnte.

Shownotes und Episodendetails

Einleitung und Wochenausblick

  • Die Woche ist besonders spannend aufgrund vieler bevorstehender Termine.
  • Wichtige anstehende Ereignisse sind Quartalszahlen großer Unternehmen wie Microsoft und Meta (Mittwochabend) sowie Apple und Amazon (Donnerstagabend).
  • Aktuelle und zukünftige US-Wirtschaftsdaten sind von großer Bedeutung. Frisch erhalten wurden die PCE-Daten (Personal Consumption Expenditures), die von der US-Notenbank (Fed) besonders beachtet werden. Diese Daten scheinen vom Markt zunächst negativ aufgenommen worden zu sein. Auch die US-Arbeitsmarktdaten stehen noch bevor.
  • Der Blick auf die Charts hilft zu verstehen, wie die Marktteilnehmer auf diese Informationen reagieren. Charts vereinen die Aktionen aller Käufer und Verkäufer und ermöglichen so eine Einschätzung der Marktstimmung.

Methodik der Chartanalyse

  • Es werden Charts auf verschiedenen Zeitebenen betrachtet, von Wochencharts bis hin zu kürzeren Intraday-Charts (z.B. Stundenchart, 5-Minuten-Chart). Die Wahl der Zeitebene hängt vom Handelsstil ab.
  • Zentrale Konzepte sind Impulse (starke, überlappungsfreie Bewegungen in Trendrichtung) und Korrekturen (schwächere, oft überlappende oder dreiwellig aussehende Bewegungen gegen die Trendrichtung). Überlappungen innerhalb einer Bewegung sind ein wichtiges Merkmal für eine Korrektur.
  • Auch Diagonale Muster werden erwähnt: Ein Leading Diagonal (Beginn einer Bewegung) kann ebenfalls Überlappungen zeigen. Ein Ending Diagonal (Ende einer Bewegung) zeigt korrekturartige Strukturen in Trendrichtung. Diagonale Muster sind statistisch gesehen selten (z.B. Leading Diagonal unter 15% Wahrscheinlichkeit).
  • Fibonacci-Zonen (insbesondere 38.2%, 50%, 61.8%) dienen als typische Zielbereiche für korrigierende Bewegungen. Ein Erreichen dieser Zone nach einem Impuls kann ein Hinweis darauf sein, dass die Korrektur ausreichend war.
  • Die Chartanalyse ist kein Vorhersagewerkzeug, sondern eine Hilfe zur Gestaltung des eigenen Handelns und zur Identifizierung relevanter Marken, an denen Reaktionen wie das Setzen von Stops oder das Suchen von Einstiegen sinnvoll sind. Bullische Szenarien, die auf Chartmustern basieren, werden als "reine Fantasie" bezeichnet, um zu betonen, dass sie nicht garantiert eintreten werden. Das Wissen, wann ein Szenario ungültig wird, ist für das Risikomanagement entscheidend.

Analyse spezifischer Märkte

DAX

  • Betrachtung auf Tages- und Stundenchart. Nach einer starken Abwärtsbewegung gab es einen tapferen Anstieg.
  • Die Gegenbewegungen (Rücksetzer) im Anstieg zeigten Überlappungen.
  • Positiv ist, dass die Überlappungen früh auftraten und der Markt sich danach deutlich nach oben bewegt hat. Die Rücksetzer wurden zudem kleiner, was auf interne Wellen hindeuten könnte (z.B. interne 1-2-3-4-5 innerhalb einer größeren Welle 3).
  • Ein mögliches bullisches Szenario wird skizziert, das aber "reine Fantasie" ist.
  • Eine wichtige Marke für das bullische Bild ist ein Bereich um ca. 2133 (rote Linie im Chart). Solange der Markt oberhalb dieser Marke bleibt und Rücksetzer korrektiv aussehen (wackelig, dreiwellig, überlappend), ist das bullische Bild intakt.
  • Ein Unterschreiten dieser Marke macht das bullische Bild unwahrscheinlich und sollte zu Handlungen wie dem Setzen oder Nachziehen von Stops führen. Ein Stop knapp unterhalb ist sinnvoll, um bei Bruch schnell zu reagieren; ein Stop weiter oben kann bei normalen, erwarteten Rücksetzern ausgelöst werden, ohne dass das bullische Bild bricht. Impulsive Bewegungen nach unten unter die Marke sind besonders kritisch.

US-Indizes (YM/Dow, S&P, Nasdaq)

  • Dow, S&P und Nasdaq zeigen aktuell ein sehr ähnliches Bild.
  • Der Nasdaq wird bevorzugt betrachtet, da er diese Woche besonders relevant ist (Tech-Zahlen, US-Daten).
  • Die jüngste Aufwärtsbewegung nach dem Rückgang wird als korrektiv wahrgenommen (viele Überschneidungen, wackelig). Dies erhöht die Gefahr, dass der vorherige Abwärtstrend wieder aufgenommen wird.
  • Die Möglichkeit eines Leading Diagonal (was weitere Anstiege bedeuten würde) wird erwähnt, aber aufgrund seiner Seltenheit (<15%) als unwahrscheinlich eingeschätzt.
  • Die Standarderwartung aufgrund der Struktur ist eher eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung. Ein Durchbruch durch wichtige Tiefs (wo die Korrektur begann) würde dieses bärische Szenario bestätigen.
  • Eine impulsive Abwärtsbewegung wäre ein gutes Signal für die Short-Seite.

Shanghai Composite

  • Wird als Beispiel gezeigt, wie die Methodik auch auf andere Märkte anwendbar ist.
  • Nach einem starken Anstieg gab es eine Korrektur.
  • Für einen potenziellen Long-Einstieg wartet man auf einen korrektiven Rücksetzer (dreiwellig oder überlappend), idealerweise in die Fibonacci-Zone (38.2%, 50%, 61.8%) des vorherigen Impulses.

Gold

  • Der Sprecher hätte sich einen schöneren, klareren korrektiven Rücksetzer gewünscht.
  • Aktuell gibt es kein klares Short-Signal basierend auf den Mustern.
  • Für einen Long-Einstieg wäre eine impulsive Aufwärtsbewegung gefolgt von einem korrektiven Rücksetzer wünschenswert.
  • Ein Rücksetzer bis in eine bestimmte Zone (im Rahmen der erwarteten Korrektur) wäre charttechnisch normal. Langfristig könnte Gold steigen, aber Rücksetzer sind immer möglich.

Silber

  • Zeigt Ähnlichkeiten zu Gold. Langfristig wird eher eine Aufwärtsbewegung erwartet, auch wenn die Rolle als Industriemetall bei Konjunkturschwäche Unsicherheit bringt.
  • Es gab einen starken Anstieg gefolgt von einer klassischen Korrektur.
  • Für neue Long-Einstiege wird auf einen korrektiven Rücksetzer (ideal in die Fibonacci-Zone des letzten großen Anstiegs) gewartet. Der Sprecher fände eine solche Korrektur "super", da sie vielen Marktteilnehmern wieder Orientierung geben würde.
  • Auch eine scharfe, V-förmige Abwärtsbewegung im Rahmen einer Korrektur ist möglich. Es besteht die Chance, dass die letzte große Korrektur bereits hinter uns liegt und eine Fortsetzung nach oben realistisch ist.

Rohöl

  • Die aktuelle Aufwärtsbewegung nach einem starken Fall sieht sehr korrektiv aus.
  • Es gibt zwei Hauptszenarien: Long oder Short.
  • Long-Szenario: Eine Seitwärts- oder ABC-Korrektur findet statt, die irgendwo zwischen ca. 60 und 58 (oder etwas tiefer) endet, gefolgt von einem bullischen Signal (z.B. kleiner Schub hoch, wackelig runter). Erst dann wäre ein Long-Einstieg attraktiv.
  • Bärisches Szenario: Wenn der Markt unter das aktuelle Tief fällt, wird eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung erwartet, möglicherweise bis unter die 55er Marke.
  • Aktuell ist die Struktur noch unklar für einen Einstieg. Das Risiko-Chance-Verhältnis sollte für einen Trade passen.

Euro US-Dollar

  • Übergeordnet sprechen geopolitische Faktoren (z.B. Trumps Haltung zu einem starken Dollar) und die Erwartung zukünftiger Zinssenkungen eher für einen schwächeren US-Dollar (stärkeren Euro).
  • Die aktuelle Aufwärtsbewegung wird als korrektiv nach einer starken Abwärtsbewegung angesehen (viele Überschneidungen, "wackerlich").
  • Die Erwartung ist, dass der Kurs mindestens bis dahin zurückfällt, wo die überlappenden Korrekturen begannen, was eine mögliche Wendezone darstellen könnte (oft deckt sich dies mit vorherigen Unterstützungen). Von dort könnte dann die Aufwärtsbewegung fortgesetzt werden.
  • Aktuell wird die Abwärtsseite als realistischer eingeschätzt basierend auf der Chartstruktur, auch wenn ein klarer Einstiegspunkt fehlt.

Bitcoin

  • Eine Korrektur bot eine mögliche Einstiegschance, die aber möglicherweise verpasst wurde, da der Kurs direkt nach oben ausbrach.
  • Es besteht die Chance, dass der Markt sich in internen Wellen bewegt (aktuell Welle 4), gefolgt von einer weiteren Aufwärtswelle (Welle 5). Danach wird eine größere Korrektur erwartet.
  • Diese größere Korrektur wäre eine klassische Long-Einstiegsmöglichkeit, wenn sie korrektiv (wackelig) verläuft und idealerweise in die typischen Korrekturzonen fällt.
  • Ein bärisches Szenario wäre eine Seitwärtskorrektur, die zu einer Fortsetzung des vorherigen (Abwärts-)Trends führt. Dies wäre wahrscheinlicher, wenn die aktuelle Aufwärtsbewegung nicht korrektiv, sondern steil aussähe.
  • Eine impulsive Abwärtsbewegung wäre ein klares bärisches Signal und würde das bullische Bild stören. Korrektive Abwärtsbewegungen sind weniger besorgniserregend.
  • Die aktuelle Struktur könnte auch ein Leading Diagonal sein, wobei Welle 4 eventuell noch etwas tiefer gehen könnte (z.B. unter 92), bevor Welle 5 kommt.

Fazit

  • Die Chartanalyse hilft, die starken und schwachen Bewegungen im Markt zu identifizieren und fundierte Entscheidungen für das eigene Handeln zu treffen.
  • Auch wenn die Zukunft nicht vorhersehbar ist, ermöglicht das Erkennen von Mustern, die Wahrscheinlichkeiten auf die eigene Seite zu ziehen und sinnvolle Marken für Reaktionen (Stops, Einstiege) festzulegen.

Sie haben Fragen?

Via WhatsApp kontaktieren