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Folge 127: Friedenshoffnung in der Ukraine: - Märkte reagieren, Rüstungsaktien fallen & EPAM als Profiteur des Wiederaufbaus?

Wir analysieren die positiven Signale für einen Frieden in der Ukraine, die Reaktionen der Märkte mit fallenden Rüstungsaktien und stellen EPAM Systems als potenziellen Top-Profiteur eines Wiederaufbaus vor.

Zusammenfassung und Stichpunkte:

  • Friedenshoffnungen in der Ukraine beruhigen die Märkte und lassen auf steigende Kurse bei einem tatsächlichen Friedensschluss hoffen.
  • Als Reaktion auf die positiven Friedenssignale geraten Rüstungsaktien unter Druck, während Unternehmen des zivilen Sektors an Attraktivität gewinnen.
  • Der IT-Dienstleister EPAM, stark in der Ukraine verwurzelt, wird als extrem günstiger und potenzieller Hauptprofiteur eines Wiederaufbaus identifiziert.
  • EPAM überzeugt mit einer exzellenten Bilanz, hoher Profitabilität und einem massiven Kurspotenzial, sollte der 'Kriegs-Abschlag' entfallen.
  • Die ukrainische Strategie der 'digitalen Transformation' positioniert EPAM ideal, um von Milliardenhilfen für den Wiederaufbau zu profitieren.

Shownotes und Episodendetails

Einleitung: Ein Blick auf die globale Lage und Märkte

Der Handelstag beginnt mit neuen Entwicklungen an der Friedensfront in der Ukraine, die als eine der größten Segnungen für den Planeten in dieser Zeit betrachtet werden. Die Sorgen vor Trumps Zöllen sind in den Hintergrund getreten, da die amerikanische Wirtschaft weiterhin stabil läuft und die Inflation nicht außer Kontrolle gerät. Trotz der traditionell schwierigen Monate August und September sind die Märkte ruhig und auf hohem Niveau, was auf weiter steigende Kurse bei einem potenziellen Friedensschluss hindeutet, da dieser viele Ressourcen freisetzen und Bewegung in den Markt bringen würde. Die aktuelle Bewertung der Aktien wird als "sportlich" und im historischen Kontext zwar als teuer, jedoch im Blick der letzten 10-15 Jahre und angesichts gestiegener Unternehmensgewinne als gerechtfertigt eingestuft.

Kritik an der deutschen Medienlandschaft und positive Friedenssignale

Der Sprecher äußert Kritik an der deutschen Medienlandschaft, die sich seiner Meinung nach oft in einer "Grabenkriegs"-Mentalität verstrickt und Friedensbemühungen fast als "Vaterlandsverrat" darstellt. Er bemängelt, wie schnell das Scheitern von Initiativen, wie den Gesprächen zwischen Trump und Putin, herbeigeredet wurde, noch bevor konkrete Ergebnisse bekannt waren. Der Wunsch nach "noch mehr Krieg" und die Ablehnung von Gesprächen mit Putin, selbst auf Kosten von Leid und Toten, wird scharf kritisiert. Im Gegensatz dazu wurden die Gespräche von anderen, auch europäischen Medien (z.B. The Pioneer), als potenziell geschichtsträchtig und in positiverem Licht reflektiert. Ein Wettbüro namens Polymarket zeigt immerhin eine 37%ige Chance auf einen Waffenstillstand oder eine Feuerpause bis 2025 auf. Positiv wird hervorgehoben, dass sich die Staatsmänner während der Gespräche "wie Staatsmänner verhalten" und nicht gepoltert haben.

Marktreaktionen auf Friedenshoffnungen & persönliche Investmentphilosophie

Der Sprecher betont seine Freude darüber, dass Rüstungsaktien unter Druck geraten. Er hofft auf eine Entwicklung, bei der jene Aktien steigen, die von einem Friedensschluss profitieren, und vertritt die feste Überzeugung, nicht von Kriegen oder menschlichem Leid profitieren zu wollen. Aus diesem Grund meidet er Rüstungsaktien grundsätzlich und sucht stattdessen gezielt nach Unternehmen, die von friedlichen Entwicklungen und dem Wiederaufbau profitieren würden.

EPAM: Der heimliche Profiteur des Ukraine-Wiederaufbaus

  • Unternehmensprofil & Auswirkungen des Krieges:
    • Vorgestellt wird EPAM, ein IT-Dienstleister und Software-Entwicklungsbüro, das sich auf die Programmierung maßgeschneiderter Software für Unternehmen und Behörden spezialisiert hat.
    • Obwohl das Unternehmen in den USA ansässig ist und von Weißrussen gegründet wurde, liegt der Schwerpunkt seiner Tätigkeit mit über 12.000 Mitarbeitern maßgeblich in der Ukraine, wo es das größte IT-Unternehmen ist.
    • Der Einmarsch Russlands führte zu einem dramatischen Einbruch der EPAM-Aktie, da Spezialisten fliehen oder in die Armee eingezogen werden mussten, was die Geschäftsstruktur stark beeinträchtigte. Der aktuelle Kurs wird als "Kriegskurs" bezeichnet.
  • Finanzielle Analyse & Bewertung:
    • EPAM weist eine ast-reine Bilanzqualität auf (35 auf einer Skala von 0-50 für Qualitätstitel) und ist faktisch schuldenfrei mit hohen Gewinnrücklagen, was eine hohe finanzielle Stabilität signalisiert.
    • Die freie Cashflow-Rendite von 4,9% ist bemerkenswert hoch, besonders im Vergleich zu anderen Top-Qualitätstiteln.
    • Das Unternehmen zeigte in den letzten 10 Jahren ein durchschnittliches Wachstum von 20,6% pro Jahr, und für die nächsten 5 Jahre werden weiterhin hohe 18,5% erwartet.
    • Mit einer Bewertung von 1,1 auf einer Skala von 0-5 (Vergleichs-Durchschnitt im S&P 2,5) und einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12,1 gegenüber einem 10-Jahres-Durchschnitt von 21,1, ist die Aktie derzeit extrem günstig bewertet.
    • Hieraus ergibt sich ein potenzielles Kurspotenzial von mindestens 65%, um den historischen Bewertungsdurchschnitt zu erreichen. Konservative Kursziele liegen bei 270 USD (Niveau vom März des laufenden Jahres) oder 200 USD (laut Morningstar). Langfristig werden im Friedensfall sogar Kurse zwischen 400 und 700 USD für möglich gehalten.
    • Ein hoher Anteil an aktienbasierter Vergütung (Stock-based Compensations) von 32% des freien Cashflows ist zwar auffällig, aber im Wettbewerb um IT-Talente als notwendig anzusehen.
  • EPAM als Schlüsselakteur im Wiederaufbau:
    • Als größtes IT-Unternehmen innerhalb der Ukraine mit 12.000 Mitarbeitern ist EPAM prädestiniert, eine zentrale Rolle beim Wiederaufbau zu spielen.
    • Ein Friedensschluss würde die Rückkehr vieler IT-Spezialisten ermöglichen, die ins Ausland geflüchtet oder in die Armee eingezogen wurden, wodurch EPAM Zugang zu einem großen Talentpool erhielte, möglicherweise zu günstigeren Konditionen.
    • Die Ukraine verfolgt eine Strategie der "digitalen Transformation als Rückgrat der Nachkriegszeit" ("Build Back Better"). Dies bedeutet einen massiven Bedarf an IT-Infrastruktur- und Softwareentwicklung, bei dem EPAM mit seinen lokalen, sprachkundigen Mitarbeitern und bestehenden Regierungspartnerschaften (z.B. ITA-Ausbildungsprogramme für Veteranen) klar bevorzugt werden würde und höhere Preise durchsetzen könnte.
    • Mit dem Ende des Krieges entfallen zudem hohe Kosten für humanitäre Hilfe und die Umsiedlung von Mitarbeitern, wodurch dem Unternehmen mehr Mittel für Investitionen zur Verfügung stehen.
    • Die EU-Integration der Ukraine und die Stellung von EPAM als US-Konzern werden voraussichtlich dazu führen, dass das Unternehmen signifikant von den Milliardenhilfen für den Wiederaufbau profitiert.
  • Anlagestrategie: Es wird empfohlen, bereits vor einem möglichen Friedensschluss in EPAM zu investieren, da die Aktie bei Friedensverkündung und nachfolgenden positiven Quartalszahlen voraussichtlich schnelle Kurssprünge machen wird.

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